Wikipedia der böse Techgigant?

Hier der Artikel in FAZ:

https://zeitung.faz.net/faz/medien/2022-01-18/d93b7f85c1c131a3973725bccbd83bbb/?GEPC=s5

Was an dem Artikel auffällt. Durch Begrifflichkeiten wie “Kollektivismus”, “Vulgarisierung des Gemeinwohlgedankens”, “libertärer Staatsverachtung und Kollektivismus-Idealen” soll einerseits ein Diskurswelle erzeugt werden (was gut wäre), andererseits wird aber eine argumentative Tiefe suggeriert, die der Artikel schuldig bleibt (was schade ist). Ein Fehler wäre es, auf die begrifflichen Konstrukte aufzuspringen. Denn zur Führung der notwendigen Debatte liefern diese keinen Beitrag.

Sehr angenehm liest sich dementsprechend die Diskussion einiger Kernthesen des Artikels auf Twitter durch Leonhard Dobusch:

https://twitter.com/leonidobusch/status/1483409545473015810

“Fazit: öffentlich-rechtliche Inhalte Wikipedia-kompatibel zu lizenzieren steigert deren Reichweite & ist, angemessene Vergütung vorausgesetzt, eine Win-Win-Win-Situation für Kreative, Öffentlich-Rechtliche & Allgemeinheit. Zeit, das endlich auf breiter Front zu ermöglichen. 12/13

Als Ergänzung hier noch die (durchaus kontroverse) Diskussion auf Wikipedia selbst zu dem Artikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Kurier#Antwort_von_Wiki_Loves_Broadcast_zu_FAZ-Artikel_vom_18.01.2022

und hier

https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Wiki_Loves_Broadcast/Statement_zum_FAZ-Beitrag_vom_18.01.2022

In den letzten beiden verlinkten Seiten wird für mich die Situation der Urheber (Dokumentarfilmer) noch mal etwas deutlicher. Hier scheint es (zumindest früher) einmal Verträge gegeben zu haben, die z.B. bei Wiederausstrahlung auch eine erneute Vergütung zur Folge hatten. Auch wird nochmal auf die unterschiedlichen CC-Lizenzen eingegangen und die Frage berührt, warum eigentlich eine kommerzielle Verwertung von Wikipedia-Artikeln erlaubt ist, und ob sie es sein sollte.

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