In Köln fehlen 13 Gesamtschulen, 8 Gymnasien und 20 Grundschulen. So wird es von Mitarbeiter:innen des Schulamtes berichtet.
Die Folge. Lange Schulwege. Überfüllte Schulen. Stark belastetes Personal.
Die Kinder können sich nicht wehren. Die Lehrerschaft hat keine Druckmittel.
Hinter dem unwürdigen Schauspiel das wir in Köln uns auch in diesem Jahr wieder leisten indem Schulplätze verlost werden steckt eine insgesamt verfehlte Schulpolitik. Anstatt Gesamt- oder Gemeinschaftsschulen in Wohnortnähe anzubieten, leisten wir uns ein Dreigliedriges Schulsystem, in dem Kinder ab dem Grundschulalter in teils absurden Bewerbungsverfahren (Numerus Clausus, Losverfahren, Bewerbungsmappe, Vorstellungsgespräche, alles ist zu finden) zu Bittstellern ihrer eigenen Schulpflicht werden. Dabei ist das System, das von seinen Befürworter:innen gerne mit Begriffen wie Freiheit, Individualität und Leistungsförderung verteidigt wird, seit Jahrzehnten gescheitert. Denn es fördert nicht nach Leistung, sondern nach Herkunft, Los, Sympathie, Glück und verwehrt vielen Kindern damit Lebenschancen.