Probegefahren: Audi Q3

In der Ausstattungsklasse “advanced” bietet der neue Audi Q3 bereits für unter 45.000 Eur ein SUV im deutlich unteren Preissegment.

Der erste Fahreindruck ist – nun – gemütlich. In der etwas eng geratenen Kabine findet sich gerade noch genug Platz für unsere vierköpfige Familie. Längere Fahrten wollen wir in dem größenreduzierten Gefährt sicherlich nicht verbringen. Doch  das ist auch nicht nötig. Schließlich suchen wir ein nicht allzu protziges Zweitfahrzeug für den gelegentlichen Einkauf um die Ecke und um die Kinder zur Kita zu bringen.

Auf Motorleistung wollen wir  nicht verzichten und wählen für unser Testfahrzeug die Maximalausstattung mit Turbo. Ganz ehrlich?An dieser Stelle hätten die Audiingenieure ruhig noch eine Schippe drauflegen können. Das Getriebe fühlt sich stellenweise zu drahtig an und unser mit 200PS motorisiertes Vehikel entwickelt auch bei durchgetretenem Gaspedal keine echten Ambitionen nach Vorne. Bei einem kleineren Rennen von Ampel zu Ampel wurden wir von einem Minicooper mit Münchener Kennzeichen ausgestochen. Da hatten wir uns mehr erwartet. Sicher nichts was man erleben möchte wenn Kinder oder Ehefrau dabei sind.

Die eigentliche Bewährung muss unser Fahrzeug aber in der Parksituation beweisen. Da das legale Parken in Köln mittlerweile unmöglich geworden ist und wir keine Lust haben jeden Morgen mehr als 5m zu Fuß zu gehen, liegt unser Hauptaugenmerk auf Geländefähigkeit und Durchsetzungskraft. Ein direktes Anfahren des Kindergartens wurde mit Hilfe von Metallpollern verunmöglicht (warum?). Meine Frau hatte glücklicherweise den brillianten Einfall von einer angrenzenden Stichstraße aus unser Ziel über den Bürgersteig anzufahren. Mit angeschalteter Warnblinkanlage halte ich das Fahren auf dem Bürgersteig für eine akzeptable Regelwidrigkeit, die mir schon öfter nasse Füße erspart hat.

Die Bürgersteigkante hat es in sich. Doch hier macht sich die eigentliche Stärke des Q3 bemerkbar. Mühelos klettert der kleine Flitzer über die nahezu rechtwinklige Erhöhung und schert flüssig hinter einer Gruppe Erstklässlerinnen ein. Mit durchgetretener Kupplung bringen wir den Motor kurz in den oberen Drehzahlbereich und verschaffen uns so den nötigen Respekt und Platz. So stelle ich mir einen gelungenen Tagesbeginn vor. In der Kategorie Fußgängerweg erhält das Fahrzeug  10 von 10 Punkten! Hier gibt es rein gar nichts anzumäkeln.

Fazit

Der Q3 eignet sich gut für kleinere Fahrten in der Stadt. Trotz seiner filigranen Bauweise bietet er genug Bodenfreiheit um flüssig in den Fußgängerverkehr einzuscheren. Aus dem relativ klein geratenen Cockpit hat man gerade noch genügend Übersicht über den Verkehr. Aufgrund der geringen Motorleistung sollte man auf das direkte Kräftemessen an der Ampel verzichten. Sollen regelmäßig größere Strecken überwunden werden, empfiehlt es sich auf einen der größeren Geschwister auszuweichen. Ob der Q5 da schon ausreicht, muss jeder selber wissen. Wer auch auf der Autobahn dominieren will, sollte in jedem Fall einen unvoreingenommenen Blick auf Q7 oder Q9 werfen. In diesen Klassen lassen sich dann auch erheblich bessere Motorleistungen realisieren.

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